Der Mann, der vom Himmel fiel (The Man who fell to Earth) Spielfilm, Großbritannien 1976 134 Minuten Regie: Nicolas Roeg Mit David Bowie, Rip Torn, Candy Clark, Buck Henry, Bernie Casey
Der Mann, der vom Himmel fiel Der Bewohner eines von Wassermangel bedrohten Planeten kommt auf die Erde, um hier Wasser zu beschaffen. Er erlangt bald Macht, wird aber im entscheidenden Moment fallen gelassen und erreicht weder sein Ziel noch kann er auf seinen Planeten zurückkehren. - Origineller, zeitkritischer Science-fiction-Film mit David Bowie. In einer kleinen Stadt in Kentucky taucht eines Tages ein merkwürdig aussehender Mann auf, der sich Thomas Newton nennt und behauptet, Brite zu sein. Doch Newton ist ein Schiffsbrüchiger aus dem All, dessen Planet wegen einer anhaltenden Dürre im Sterben liegt. Er hinterlässt ein Bündel Pläne bei einem Patentantwalt und baut mit den Erfindungen schnell ein gigantisches Wirtschaftsimperium auf, mit dessen Hilfe er ein Raumschiff konstruieren will, um Wasservorräte zurück in seine Heimat zu transportieren. In New Mexico lernt Newton die einsame junge Frau Mary-Lou kennen, die sich in ihn verliebt und ihm Erdengebräuche wie Sex, Alkohol und Religion näherbringt. Nathan Bryce, ein ehemalige Chemieprofessor in Newtons Firma, ahnt, dass mit seinem Chef etwas nicht stimmt. Er erarbeitet sich dessen Vertrauen und enthüllt seine wahre Natur. Bald beginnt die Welt um Newton herum zusammenzubrechen: Mary Lou schreckt vor ihm zurück, er ist abhängig von Alkohol und Fernsehen, und die Regierung ist ihm dicht auf den Fersen.
Nicolas Roegs bildgewaltige Fabel über Wertesysteme und Bedürfnisse, eine Adaption des gleichnamigen Romans von Walter Tevis, ist eindeutig ein Dokument seiner Zeit, aber auch ein zeitloser Klassiker der poetischen Science-Fiction. Roeg und David Bowie, der hier seine erste Hauptrolle spielte, arbeiten gekonnt mit Bowies Image, das von "Space Oddity" bis "Ziggy Stardust" und durch Bowies extravagante Bühnenauftritte ohnehin mit außerirdischen Motiven aufgeladen war. In weiteren Rollen sind Candy Clark ("American Graffiti") und Rip Torn ("Marie Antoinette") zu sehen. Ursprünglich sollte Bowie auch die Musik schreiben, doch rechtliche Probleme hinderten ihn schließlich daran. In Interviews gab der britische Musiker später zu, dass er den Film zwar bis heute liebt, sein Schauspiel während der Dreharbeiten allerdings wegen seines starken Kokainkonsums wenig reflektieren konnte.