Eine katzenhafte, schnurrfantastische Ostergeschichte
Nun war es wieder so weit. Zumindest fast. Dann würde es wieder Ostern sein. Der Kater Fundus saß gelangweilt vor dem Gartenteich und betrachtete wie so oft die Goldfische. Immer schwammen sie herum. Als hätten sie gar nichts anderes zu tun. Müde kratzte sich Fundus am Ohr. Wenn die Fische wüssten, wie schön es war in der Sonne zu liegen und sich nicht zu bewegen. Sein Blick wanderte von dem Teich weg. Er blickte über die saftig grüne Wiese. Was der Osterhase wohl für ihn verstecken würde? Vielleicht einige schöne Pasteten. Oh wie würde er sich darüber freuen. Vor Vorfreude zuckten schon seine Ohren. „Hey, Fundus!" klang es aus dem Gartenteich. Fishly war an den Rand des Wassers geschwommen und sah zu dem Kater. Fundus blickte leicht verschlafen zu dem Fisch. Fishly blickte ihn breit lächelnd an. Kurz darauf tauchte er unter. Fundus beugte sich mehr zu dem Teich. Was war los? Irgendwo unter der Wasseroberfläche musste der Fisch sein. Leicht misstrauisch beäugte er das Ganze. Plötzlich spritzte ihm Wasser entgegen. Erschrocken kniff der Kater die Augen zusammen und wich zurück. Doch es half nichts. Er wurde nass. Leise vor sich hin murmelnd versuchte er sich so gut es ging mit den Pfoten trocken zu reiben. „Was sollte das?" fragte er leicht mürrisch. Fishly schien noch immer gute Laune zu haben, denn er antwortete unbekümmert: „Du solltest wach werden. Man kann doch nicht den ganzen Tag schlafen." „Tu ich auch nicht." entgegnete Fundus. „Tust du wohl!" antwortete der Fisch. So ging das eine Weile, bis plötzlich die Elster erschien. Die Elster wusste immer ganz genau, was in dem Dorf vor sich ging. Und wenn sie kam, dann bedeutete das nur eines: Neuigkeiten. Doch welche? Fundus und Fishly hielten in ihrem Streit inne und blickten erwartungsvoll zu der Elster. Um ihren Hals hing eine Perlenkette. „Guten Morgen." grüßte sie schnatternd. „Habt ihr schon gehört? Hasinchen, der Osterhase ist krank. Jetzt muss Ostern wohl ausfallen." Der Kater und der Fisch machten große Augen. Was? Der Osterhase war krank? Ostern würde ausfallen? Aber das durfte es doch nicht! Die ganzen, armen Kinder, die dann keine Geschenke bekommen würden. Statt einer fröhlichen Stimmung würde Trübsal geblasen werden. „Was hat Hasinchen, denn" fragte Fishly besorgt. „Osterhasenschnupfen. Er hat sich wahrscheinlich überarbeitet. Vor gar nicht allzu langer Zeit ist er durch den Regen gestapft. Das ist ihm bestimmt nicht gut bekommen." „Also fällt Ostern dieses Jahr aus?" wollte Fundus entsetzt wissen. „Ich weiß nicht. Man könnte vielleicht Ersatz für ihn finden. Aber es ist recht spät. Und es müssen noch so viele Eier angemalt werden." antwortete die Elster. Fundus schwieg. Sie mussten einfach alles tun, was in ihrer Macht stand. Ostern durfte nicht ausfallen! „Ich bin bald wieder da." Fundus erhob sich und begab sich so schnell, wie er nur konnte zu dem Hühnerstall. Drinnen wurde schon geschäftig diskutiert, was mit den Eiern geschehen soll. Doch als Fundus eintrat, hielten die Hühner inne. Henna, ihre Anführerin blickte ihn forschend an. „Was ist?" gackerte sie. „Wir müssen Ostern retten. Sonst bekommen die Kinder keine Ostereier und sind traurig." erklärte Fundus. Henna nickte. „Das wissen wir. Aber wer kann all die Eier in der kurzen zeit bemalen? Und sie dann noch austragen ?" Fundus hielt seine Katzenpfote unter den Mund und überlegte. Das war ein Problem. „Hm." machte er lange Zeit. Die Blicke der Hühner ruhten auf ihm. „Hmm." machte Fundus noch einmal. Das war eine verzwickte Sache. Doch plötzlich kam ihm eine Idee. „Ich weiß, wie wir die Eier bemalen. Lasst das nur meine Sorge sein." Henna blickte ihn prüfend an. Dann nickte sie. „Gut Fundus. Wir vertrauen dir. Die Eier sind in dem kleinen Wagen da." Damit deutete Henna zu einem Handwagen in der Ecke, der voll von Eiern war. Fundus bedankte sich noch einmal und eilte mit dem Wagen zu den Fischen zurück. Dort ließ er ihn stehen und begab sich in das Haus der Menschen hinein. Leise schlich er umher. Wie ein Schatten bewegte er sich durch die Räume. Schließlich kam er im Kinderzimmer an. Hastig suchte er die Wasserfarben der Kinder. Nachdem er einige eingepackt hatte, kehrte er an den Teich zurück. „Alle herkommen!" rief er. Sofort schwammen die Fische ans Ufer heran. „Wir müssen die Eier bemalen. Ich erkläre euch, wie ich mir das vorgestellt habe." Kurz schilderte der Kater seinen Plan. Die Fische waren einverstanden und Fundus kippte die Wasserfarbe der Kinder in den Teich hinein. Dann schüttete er die Eier hinterher. Das Wasser fing sie vorsichtig auf. Die Fische sorgend dafür, dass sie gut Farbe abbekamen und gaben eines nach dem anderen wieder hinaus. So arbeiteten sie bis in den späten Abend hinein. „Puh." sagte Fundus und wischte sich über die Stirn. „Geschafft. Jetzt muss ich sie nur noch verteilen." Seine Pfote war von all der Farbe schon bunt. Und ebenso farbig sahen die Goldfische aus. Einige waren jetzt grün, andere blau. Aber das würde schon wieder abgehen. „Danke für eure Hilfe." bedankte sich Fundus. „Nichts zu danken." entgegnete Fishly und tauchte unter. Fundus kehrte schnell ins Haus zurück. Wieder verschwand er in das Zimmer der Kinder, die sich momentan noch bei ihrer Oma aufhielten. Schnell hatte er gefunden wonach er suchte: braunes Papppapier. Fluchs nahm er die Schere und schnitt zwei längliche Ovale aus. Mit Hilfe von Büroklammern befestigte er diese an seinen Ohren. Kritisch blickte er in den Spiegel. Wenn er schon Osterhase spielte, sollte er wenigstens so aussehen, wie einer. Als er sein Aussehen für akzeptabel befand, kehrte er in den Garten zurück und machte sich daran die Eier für die Kinder zu verstecken. Es war äußerst schwierig gute Verstecke zu finden. Doch hier und da gab es immer Büsche oder Blumentöpfe. Es graute schon der Morgen, als Fundus endlich wieder zu Hause ankam. Nun musste er nur noch die Eier für seine Familie verstecken. Wieder begann die Suche nach einem guten Versteck. Doch plötzlich hörte er Schritte. Waren die Kinder schon wach? Ängstlich sah er sich um. Tatsächlich standen sie am Fenster und blickten nach draußen. In Windeseile verstecke Fundus das letzte Ei und verschwand in Richtung Hühnerstall. Henna wartete schon. „Wie ist es gelaufen?" fragte sie aufgeregt. Die anderen Hühner gackerten durcheinander. „Ich habe es geschafft." stellte Fundus atemlos und stolz fest. Daraufhin gratulierten ihm die Hühner. „Gut gemacht." lobte ihn Henna noch einmal. „Aber jetzt bin ich müde. Das war mir zu abenteuerlich." er legte seine Verkleidung als Osterhase ab und verließ den Hühnerstall. Im Haus der Menschen angekommen legte er sich auf das Sofa und schlief. „Papa, Mama, schaut, was wir gefunden haben." Durchdrangen die fröhlichen Rufe der Kinder seinen Schlaf. „Und wisst ihr, wen wir gesehen haben? Den Osterhasen. Aber irgendwie sah er wie Fundus aus." Der Kater lächelte in sich hinein und genoss seine Ruhe. Von irgendwoher drang der Geruch von Hühnerpastete an seine Nase. Also war auch an ihn gedacht worden.
Hier eine kleine, kindliche Ostergeschichte von mir.
@June: Danke für deine kleine tolle Ostergeschichte
Ich wünsche euch allen auch schöne Ostern! Viel Spaß beim Eier suchen
Da ich persönlich nichts mit Kirche/Religion am Hut habe feiere ich gar nicht richtig Ostern. Also natürlich kommt schon Besuch, aber es ist jetzt nicht so das ich in die Kirche gehe oder so. Zu Weihnachten ist es das gleiche, für mich sind die Feiertage eigentlich ganz normale Tage so wie alle restlichen im Jahr auch. Aber jedem das Seine, und für Kinder ist Ostern natürlich was tolles.
Ich denke auch, dass jeder das so machen muss, wie es ihm am besten passt. Ich bin auch nicht katholisch oder so, aber auch relativ flexibel, ich kann feiern oder eben nicht, das ist mir im Grunde egal. Meine Eltern legen immer Wert auf Familientreffen während der Feiertage, also besuche ich sie einfach und gut is. Ich bin zwar schon rechtg erwachsen, aber innerlich Kind genug, um sich über versteckte Ostereier zu freuen . Und ich gehe auch nicht in die Kirche. Ich glaube zwar an Gott, aber an meinen eigenen, nicht an den, der in der Kirche verkauft wird.
So, und jetzt gehe ich Junes Ostergeschichte lesen.
-------------------------------- Keep your 'lectric eye on me babe Put your ray gun to my head Press your space face close to mine, love...