Wenn jetzt jeder so ein Thema über sich und das, was ihn so betrifft erstellt, wird man ja regelrecht mit vom "Gruppenzwang" ergriffen. :P
Nur bin ich nicht ganz so begabt im Bowie malen. Was ich in meiner Freizeit viel mache ist schreiben bzw. der Versuch des Dichtens. (oder Gedichte von anderen Leuten lesen bzw Songtexte, die Gedichte sind)
Das Problem ist nur, dass sich in meiner Umwelt nicht sonderlich viele Leute befinden, die den Nerv haben sich meine Geistigen Gespinste durchzulesen. Und wenn doch bin ich mir nie sicher, ob sie mir ganz sagen, was sie davon halten.
Hier mal eines, das mir reltativ gut gefällt:


Nichts war je genug und nichts wird ewig sein

Kristallerne Töne
spielen mit dem Morgendunst
Leicht erhebt er sich
über der erfrorenen Erde.
Des Himmels Söhne
schufen sie durch ihre Kunst.
Doch sie erzählten nich(t),
was kommen werde.
Nichts war je genug
und nichts war je zu teuer.
Nichts wird so wie früher sein
und nichts wird ungeschehn.
Ewigkeit ist Trug,
ein Traum der Abenteuer.
Durch diesen hellen Schein,
kannst du die Anderwelt sehen.
Doch wenn der Morgen hell erstrahlt,
wird keine Macht ihn halten.
Die Dunste werden leben
in deinen leuchtenden Augen.
Eine Welt wie gemalt,
die erst mit dir wird erkalten.
Seit immer nach dem höchsten streben,
das ist dein Glauben.
Nichts war je genug
und nichts wird so wie früher sein.
Die Träume sterben zuletzt,
doch vor ihnen stirbt alles Leben.
Ewigkeit ist Trug,
komm lass uns in den hellen Schein.
Den Morgen, der den Dunste hetzt,
wird es bald schon nicht mehr geben.

Zitat

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Was ich in meiner Freizeit viel mache ist schreiben bzw. der Versuch des Dichtens.

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Oh ja, das verstehe ich gut. Schreiben ist für mich die so ziemlich wichtigste Beschäftigung in meinem Leben und ich freue mich immer, wenn ich mich mit GLeichgesinnten austauschen kann.

Das Gedicht mag ich sehr gerne. Es ist sehr stimmungsvoll und lässt viel Raum für individuelle Deutungen. An irgendetwas erinnert es mich außerdem ... Ich übelege schon die ganze Zeit an was. Na ja, wenn es mir einfällt, schreibe ich es noch.

Vielleicht an "die Hoffnung stirbt zuletzt" von Samsas Traum. Ich muss zugeben ich habe mich etwas von der Melodie inspirieren lassen und schließlich kamen einige angelehnte Worte.

Oh schön dein Gedicht. Ich war jetzt eine zeitlang was das Schreiben angeht überhaupt nicht kreativ.

Zitat

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Vielleicht an "die Hoffnung stirbt zuletzt" von Samsas Traum.

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Stimmt, vielleicht lag es an dem Lied, dass mir das Gedicht bekannt vorkam. Ich weiß nicht genau ...

Zitat

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Ich war jetzt eine zeitlang was das Schreiben angeht überhaupt nicht kreativ.

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Ich denke, es gibt immer Phasen, in denen man mehr schreibt und Phasen in denen man fast gar nicht schreibt. So geht es mir jedenfalls. Wobei letztere meistens stressbedingt sind.

Zitat

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Ich denke, es gibt immer Phasen, in denen man mehr schreibt und Phasen in denen man fast gar nicht schreibt. So geht es mir jedenfalls. Wobei letztere meistens stressbedingt sind.

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Ist bei mir auch so. Wobei ich meistens viel schreibe, wenn ich stress habe (was den nicht auflöst aber so druck ablässt) oder eine bestimmte Stimmung habe. Jedoch habe ich in meinem ganzen Leben noch keine einzige Zeile von einem Liebesgedicht verfasst (was eine Freundin von mir fast andauernd macht... sie ist auch recht gut drin, nur kann man auf Schnulzigkeit wohl nicht verzichten. Im Gegensatz dazu sind die "Liebeslieder" von Samsas Traum wunderbar, da sie ganz ohne, das, was man Kitsch schimpft, auskommen.)

An Liebesgedichte traue ich mich auch nur selten. Bisher habe ich erst zwei geschrieben und nur eins davon ist halbwegs gelungen.

Samsas Traum muss man ganz gesondert betrachten, würde ich sagen. Bei Kaschtes Songs schwingt immer etwas Bedrohliches, so eine leichte Besessenheit und manchmal auch ein Fünkchen Wahnsinn mit. Das gleicht die romantischen Elemente aus. Aber denk dir mal die Dynamik des Liedes, den Zusammenhang und vor allem Kaschtes Stimme weg und nimm nur die Zeilen:
"In Deinen Augen nur kann ich mich sehn,
In Deinem Herzen kann ich mich verstehn,
In Deinen Händen erst kann ich mich spürn,
In Deiner Seele will ich Dich berührn."
Das würde ein anderer vielleicht auch schon als Kitsch bezeichnen.
Was ich damit sagen will, ist, die Faszination von Samsas Traum liegt für mich in der Verbindung von sehr gegenteiligen Elementen. Aber trotzdem sind "kitschige" Zeilen vorhanden, wie in jedem Liebeslied oder -gedicht. Kaschte tarnt es nur gut.

Oh, ein schöner Thread. Bevor ich alles lese, wollte ich auch noch was posten, ich habe nämlich auch was geschrieben. Und zwar an... na ja, ihr wisst schon. Vielleicht auch eine Art Liebesgedicht, ich weiß nicht. Nur ein Fünfzeiler. Aber egal. Lest einfach selbst...


To Him

Diamond tones
shining at me
in a simple major C
Here I am
pleading for Thee

Es klingt schön. Ich würde es aber eher als Bewunderungsgedicht einstufen. Da Bewunderung ja auch eine Art der Liebe ist. Was ich besonders schön finde ist Thee (ich mag diese eher alten Ausdrücke). Und die Stimmung ist auch sehr interessant.
Ich habe mich bisher noch nicht so an das Schreiben von englischen Gedichten getraut. Nur zwei. Wobei das eine eher einfach ist.

~Last Ditch~

In the foreign land of memories
I gazed at the withering trees
vanishing in front of me
like spray of the sea
ripples from the raining water
make the dry peace tarter
dislike the feeling of this tast
but I will grow strong at last.

captivated by my own insanity
breaking the old chains to be free
surrounded by shadows of the past
rising part by part their mask
lay bare all displaced secrets of mine
through this burden no sun will shine
this terrible annoying itch
I just want to ditch.


Allerdings ist hier das Problem, dass es sich zwar reimt aber kein richtiges Fersmaß hat.

@Cris: Dein kleines Gedicht gefällt mir sehr gut. Faszinierend, wie viel Gefühl man mit 5 Zeilen übermitteln kann ...

@June: Interessant, du hast einen ganz eigenen Stil, den man wieder erkennt, egal, ob du auf deutsch oder auf englisch schreibst.

Englische Gedichte habe ich bisher auch nur selten geschrieben. Ich habe vor einer Weile mal versucht, eines meiner Werke zu übersetzen, wollte aber unbedingt das Versmaß und das Reimschema beibehalten, was einfach nicht funktioniert hat.

Oh mein Gott, sorry für das bescheuerte Posting von vorgestern. Ich war total beschwipst, als ich es geschrieben habe. Mittlerweile weiß es halb Europa (Also wirklich, Nutzung von Facebook sollte nur im nüchternen Zustand erlaubt sein!!!), obwohl ich die schlimmsten Postings am nächsten Tag gelöscht habe. Ich konnte mich gerade noch so zurückhalten, eine vor Leidenschaft sprudelnde Liebeserklärung an David Bowie an seiner Pinnwand zu schreiben. Bzw. ich habe sie geschrieben, aber nicht gepostet - zum Glück.
So.


June, ich finde es klasse, dass Du nun auch einen eigenen Thread hast und hoffe, dass es nicht nur der "Gruppenzwang" war, der Dich dazu bewegt hat, ihn zu eröffnen .
Ich werde mir Deine "Hirngespinste" jedenfalls gerne antun.
Ich habe auch vor, demnächst mal mehr in Englisch zu schreiben, aber noch traue ich mich nicht so wirklich dran. Vor allem wenn ich die wunderbaren Dinge lese, die andere Leute schreiben - da erscheinen mir meine Gedichte so stümperhaft und unbeholfen...

Gedankenchaos

Worte, die die Form verfehlen,
Gedanken, die das Leben stehlen.
Wirbelwind aus kalter Luft.
Er weht heraus aus meiner Gruft.

Gefängnis aus der Zeichen Bilder
ersteht wieder auf, rauer, wilder!
Ranken aus gefrorener Sprache
nähren sich von erstarrter Lache.

Taumeln, in des Abgrunds Rachen.
Verwirrtes, gar verrücktes Lachen.
Aus der Tiefe schallt es empor:
du bist verdammt, du feiger Tor.

Schrift, im Munde des Geheimen,
wirst du in anderer Ohren reimen?
Wirst du gelesen in ferner Zeit?
Oder gehen Hoffnungen zu weit?




so ... ich finde dieses Gedicht von mir irgendwie sehr... bewegend. Wahrscheinlich auch, da es so etwas, wie frustabbau war. Tatsächlich geht es mir jetzt besser. So damit ihr alle wisst, warum ich Frust abbauen muss: Ich habe ein Buch geschrieben (vielleicht nicht das Beste, aber viele meiner Freunde finden es gut. Natürlich weiß ich, dass das nichts zu sagen hat, aber egal. Ich bin der Meinung meiner Freunde ^^)
Jedenfalls hat es der Verlag abgelehnt, was ja eigentlich zu erwarten war. Allerdings ohne Begründung. Irgendwie war ich danach total verunsichert. Und habe im Prinzip an der Storyline und somit meiner Vorstellungskraft gezweifelt... aber jetzt bin ich über den Berg. Ob ich einen Verlag finde, ist fraglich, aber momentan will ich das auch nicht wirklich. Denn mein Ziel war es eigentlich am Anfang einfach eine Geschichte zu haben, die mir gefällt, egal, wie oft ich die durchlese. Und das habe ich geschafft ^^

Ein schönes Gedicht und ja, Gedichte eignen sich perfekt zum Frustabbau. Das kenne ich.

Bei den Verlagen musst du einfach dran bleiben. Ich glaube, es gibt niemanden, der mit so was sofort Glück hat.

Stimmt.. und etwas, was ich noch vergessen habe: Natürlich haben auch meine Freunde einen großen Teil dazu beigetragen meinen Seelischen Zustand soweit zu heben, dass ich ein Gedicht schreiben konnte. In diesem Sinne noch einmal danke snow ^w^

Oh, thema Verlage und absagen: da könnte ich lange drüber schäumen. Es macht mich wütend, dass heutzutage Bücher einfach nur noch Ware sind. Es wird geguckt, was sich "verkauft". Klar, die Verlage wollen auch ihr Geld machen, aber andererseits werden Bücher und Autoren aufs Mindeste reduziert, nämlich nur auf den materiellen Wert. Das Geistige wird dabei nicht beachtet. Oder gar: verachtet.
Ich habe mich schon lange mit dem Gedanken getragen, einen eigenen Verlag zu gründen und unbekannten Autoren eine Chance zu geben. Aber dazu fehlt mir noch viel Fachwissen. Ich müsste es mir auf die schnelle aneignen (geht meist nicht gut, denn das braucht Zeit...) oder halt jemanden finden, der sich auskennt und mit ins Boot steigt. Auch das ist schwierig.
Aber wer weiß, vielleicht kommt eines Tages der richtige Zeitpunkt und es finden sich die richtigen Leute, die das mit mir durchziehen...