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Die Reise ins Labyrinth 



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snowyowl Offline

Goblinbabe


Beiträge: 581

28.04.2011 15:05
#76 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
tratschende Kobolde, wie sie über Jareth tuscheln, total verstohlen, damit er nicht sauer wird. Und dann diese Situation: jeder weiß es, alle sprechen darüber, aber wenn Jareth dabei ist, tun alle so, als wäre nix.



Hahaha, wie herrlich!

Also wenn die Kobolde Bescheid wissen, dann bestimmt durch Beobachtungen ... Ich kann mir irgendwie so gar nicht vorstellen, dass Jareth sich ihnen in einer netten Plauderrunde anvertrauen würde. Zu sagen was er empfindet gehört schließlich nicht gerade zu seinen Stärken ... Und seinen Untertanen wird er sowieso nichts über sich erzählen, denke ich.

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Cristal Moon Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


Beiträge: 3.283

28.04.2011 18:59
#77 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
ch kann mir irgendwie so gar nicht vorstellen, dass Jareth sich ihnen in einer netten Plauderrunde anvertrauen würde

Nee, so nicht. Das würde wirklich nicht passen. Ich dachte eher an Momente der Verzweifelung, wo er nicht weiter wusste und sich total einsam gefühlt hat. In solchen Momenten ist man bereit, sich selbst total Fremden anzuvertrauen...
Und in tiefster Verzweiflung ist Jareth durchaus bereit, sich zu öffnen. Ich denke da an die letzte Szene in den Ruinen...

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Cristal Moon Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


Beiträge: 3.283

29.04.2011 13:32
#78 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Also wenn die Kobolde Bescheid wissen, dann bestimmt durch Beobachtungen ...


Das bringt mich übrigens auf den folgenden Gedanken: die Kobolde MÜSSEN Sarah und Jareth seit Längerem beobachtet haben. Oder wenigstens Sarah im Auftrag von Jareth beobachtet haben, was wiederum dafür sprechen würde, dass Jareth schon länger ein Auge auf Sarah geworfen hatte.
Ich schließe dies aus einem einzigen aber dafür entscheidenden Detail: die Müllfrau, die Sarah in ihr vermeintliches Zimmer führt ( sicherlich nicht aus Eigeninitiative, so dern im Auftrag von Jareth, der vermutlich hoffte, Sarah auf diese Art von der weiteren Suche abzubringen).
Die Müllfrau kennt sich in Sarahs Zimmer aus, alsbwäre es ihr eigenes. Und sie kennt Details aus Sarahs Leben, Gegenstände, die Sarah als Kleinkind mochte, Puppen, andere Spielsachen. Sie kennt sogar die Namen ihrer Puppen.
Das ist im Grunde der Beweis dafür, dass die Kobolde auf Befehl von Jareth Sarah schon seit Jahren beobachtet habe. Und an ihrem Leben teilgenommen haben.
Und somit auch Jareth, der sie sicherlich damit beauftragt hat, da er als Herrscher sich ja nicht wie ein verschossener Teenager benehmen und ständig einem Mädel nachlaufen konnte. Außerdem hat er das Geschehen um Sarah ja oft genug in Gestalt der Eule und in seiner Kristallkugel verfolgen können.
Alles in allem ist die Müllfrau in meinen Augen ein klarer Beweis dafür, dass Jareth und die Kobolde Sarahs Leben mitverfolgt und beobachtet haben.

In diesem Zusammenhang erscheint mir natürlich die FF über Sarahs Mutter und klein Sarah umso plausibler...

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snowyowl Offline

Goblinbabe


Beiträge: 581

29.04.2011 15:05
#79 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Alles in allem ist die Müllfrau in meinen Augen ein klarer Beweis dafür, dass Jareth und die Kobolde Sarahs Leben mitverfolgt und beobachtet haben.


Stimmt! Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Aber ja, das ist eindeutig der Beweis.

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Lynn Offline

Sir Didimus


Beiträge: 172

29.04.2011 16:42
#80 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Genau.
Und das wirft die Vermutung auf ob Jareth Sarah nicht auch nachdem sie ihm "besiegt" hat weiterhin beobachtet...

Nana Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


Beiträge: 1.088

29.04.2011 19:13
#81 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Und das wirft die Vermutung auf ob Jareth Sarah nicht auch nachdem sie ihm "besiegt" hat weiterhin beobachtet...



Schade, dass wir das nur in unserer Fantasie erfahren werden.

Cris, die Müllfrau ist eine gute Idee, guter Zusammenhang. Was man aus einem einzigen Film alles "lesen" kann. Obwohl dieser hier ja wirklich schon total symbolisch ist und trotzdem noch jede Menge Gedankenspiele zuläßt.

Cristal Moon Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


Beiträge: 3.283

29.04.2011 22:11
#82 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Allerdings wäre es hier komisch, dass sich Jareth schon in ein kleines Kind verliebt hatte.

Das wäre sogar ziemlich pervers... Aber er hat auf jeden Fall eine Beziehung zu ihr entwickelt. Eine beschützerische, väterliche, klar. Aber dann sah er Sarah als heranwachsendes, wunderschönes Mädchen, und da haben sich seine Gefühle gewandelt...

Zitat
Ich bin ja dafür, dass sich Jareth mal nen Tag frei genommen hatte und Sarah in der Bibliothek das erste mal gesehen hat

Welche Bibliothek? Habe ich was überlesen?
(Wäre nicht das erste Mal *hust*)

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snowyowl Offline

Goblinbabe


Beiträge: 581

02.05.2011 13:46
#83 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Aber er hat auf jeden Fall eine Beziehung zu ihr entwickelt. Eine beschützerische, väterliche, klar. Aber dann sah er Sarah als heranwachsendes, wunderschönes Mädchen, und da haben sich seine Gefühle gewandelt...



Das sehe ich genauso. Ich denke ja sowieso, dass Jareth viel mehr für Sarah sein wollte (und auf gewisse Weise auch war), als nur ein Liebhaber.

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Cristal Moon Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


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03.05.2011 15:42
#84 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Ich denke ja sowieso, dass Jareth viel mehr für Sarah sein wollte (und auf gewisse Weise auch war), als nur ein Liebhaber.

Ja, kann ich nur beipflichten. Eine Beziehung nur auf sexueller Ebene - neeee, das passt überhaupt nicht und allein schon die Art, wie sie einander begegnet sind, schließt es aus.
Er hat ihr doch sofort die Erfüllung ihrer Träume angeboten, ohne etwas dafür zu verlangen. Dabei hätte er es machen können, das Bett stand ja keinen Schritt weit entfernt...Und im Grunde war auch Sarahs Bruder toby keine Gegenleistung in dem Sinne, denn sie selbst wollte ihn ja loswerden.

Ja, ich denke auch, Jareth wollte viel mehr für sie sein, und ähnlich wie Du denke ich, er ist es auch geworden - auch wenn nicht unbedingt exakt auf die Art, die er sich gewünscht hat. Denn er hat es immerhin bewirkt, dass sie es geschafft hat, sich zu ändern, reifer zu werden, zu verstehen, was Liebe ist. Na ja - zumindest Geschwisterliebe, aber das war schon mal ein Durchbruch und ein Anfang.
Jareth hat ihr Leben verändert und ich bin sicher, dass er in Sarahs Erinnerung geblieben ist, unabhängig davon, ob sie einander nochmal begegnet sind oder nicht.
So gesehen spielte er schon eine sehr wichtige Rolle in ihrem Leben, er ist zum wichtigen und vor allem einmaligen Teil ihres Lebens geworden, auch wenn der gemeinsame Weg so kurz war.

Wäre er nur ein Liebhaber geworden, wäre er nur einer von vielen. Ich glaube nicht, dass er einer von vielen sein wollte, das ist nicht Jareths Stil, einer von vielen zu sein...

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Cristal Moon Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


Beiträge: 3.283

06.05.2011 11:37
#85 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Ich habe jetzt so ein Video bei youtube gefunden, da hat einer auch versucht, auf die Symbolik des Films einzugehen, aber für meinen Geschmack viel zu relgiös, er zitiert ständig aus der Bibel und so Zeug. Für meinen Geschmack etwas zu einseitig.
Aber schaut selbst:



Aber teilweise sind die Gedankenansätze doch recht interessant: wir sind zum Beispiel gar nicht auf die Schlange zu sprechen gekommen, in die Jareth den Kristall verwandelt. Die Schlange als Symbol der Versuchung. Von der weiteren biblischen Bedeutung, nämlich Satan, Sünde und so weiter möchte ich an dieser Stelle absehen, denn das wäre zu viel des Guten, finde ich.
Der Kristall an sich ist eine Versuchung für Sarah, der sie auch widersteht. Indem er in die Schlange verwandelt wird, ist es nur eine Bestätigung, dass es so war.
Eine Schlange ist außerdem ein gefährliches Tier.
Könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Versuchung, in die Jareth Sarah zu locken versucht, ein gefährliches Spiel ist.
Nur so als Gedanke.

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snowyowl Offline

Goblinbabe


Beiträge: 581

06.05.2011 14:59
#86 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Danke für das Video. Wirklich eine sehr religiöse Deutung. Manchmal echt übertrieben und ziemlich weit hergeholt, finde ich, aber einige Stellen sind echt interessant.

Zitat
Eine Schlange ist außerdem ein gefährliches Tier.
Könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Versuchung, in die Jareth Sarah zu locken versucht, ein gefährliches Spiel ist.


Die Schlange, ja ... Wenn sie wirklich auf das biblische Symbol bezogen ist, würde das aber Einiges ändern. Wir sind bis jetzt immer davon ausgegangen, dass Jareth für Sarah nur Gutes will und er ihr Leben hätte bereichern können. Die Schlange als Verführerin stünde aber für das exakte Gegenteil. Wäre es also schlecht für Sarah gewesen, wenn sie Jareths Angebot angenommen hätte?
Hmmm ... In diesem Moment (im Schlafzimmer) vielleicht schon. Denn dann hätte sie komplett egoistisch gehandelt und ihren Bruder für ein Geschenk einfach so im Stich gelassen. Es hätte auch keine Weiterentwicklung gegeben.
Am Ende allerdings ist der Fall noch mal ein anderer, weil Jareths Angebot dann nicht mehr ausschließt, dass Toby zurück darf. Also so interpretiere ich das zumindest.

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Cristal Moon Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


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06.05.2011 15:36
#87 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Ja, so sehe ich das auch. Die ganze Situation hat sich geändert und Jareths Angebot gewann einen neuen Sinn. In der Schlafzimmerszene war es tatsächlich die Versuchung, sie zu etwas egoistischem zu überreden, dass sie mal was "böses" tut, es ihrer Stiefmutter "zeigt"... das übliche Programm halt.

Die letzte Szene war aber auch in meinen Augen völlig anders.
Ich finde, es war auch gar keine Versuchung mehr, es war bedingungslose Hingabe von Jareth. Jareth lockte nicht mehr, er unterwarf sich vielmehr, weil er Sarahs Entwicklung nicht mehr beherrschen konnte.
Andererseits konnte Sarah bis zum Ende nicht wissen, dass sie gewonnen hat. Schließlich hat sie sich davon erst dann überzeugen können, als sie die Treppe hochgelaufen ist und Toby in seinem Bettchen schlafen sah.
wir haben hier also eine etwas komplexere Situation: Jareth weiß sehr wohl, dass er verloren hat. Deshalb ist sein letztes Angebot keine Versuchung mehr.
Sarah dagegen weiß noch gar nicht, dass sie gewonnen hat. In dem Augenblick, in dem Jareth ihr zum letzten Mal den Kristall (und sich selbst) anbietet, merkt sie möglicherweise keinen Unterschied.
Deshalb - Geistesblitz!!! - kann sie auch nicht anders handeln, als Jareth (wieder) abzulehnen. Sie weiß nichts von seiner inneren Wandlung. Er versucht es zwar ihr mitzuteilen, aber da sie voreingenommen ist, begreift sie es einfach nicht, dass er es diesmal ernst meint...

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snowyowl Offline

Goblinbabe


Beiträge: 581

09.05.2011 10:18
#88 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Sie weiß nichts von seiner inneren Wandlung. Er versucht es zwar ihr mitzuteilen, aber da sie voreingenommen ist, begreift sie es einfach nicht, dass er es diesmal ernst meint...


Interessant! Wenn man die Sache so betrachtet, kann man ihr in dem Moment vielleicht wirklich keinen Vorwurf machen. Jareth drückt sich nicht unbedingt deutlich aus und am Anfang war es das Richtige, sein Geschenk abzulehnen. Klar, du hast völlig recht: Sie realisiert gar nicht, dass sie bereits gewonnen hat, ohne diese schrecklichen letzten Worte zu sagen. Und Jareth ist nicht in der Lage, es ihr klar zu machen.
Das lässt die ganze Sache ja doch ein wenig anders aussehen ... Da stellt sich mir aber gleich die nächste Frage: Mal angenommen, Sarah hätte Jareths Angebot verstanden und erkannt, dass sie bereits die Siegerin war, hätte sie sich dann anders entschieden? Ich glaube nämlich, sie wäre trotzdem in ihre Welt zurückgekehrt und hätte ohne Jareths Magie leben wollen. Aber ich mag mich irren.

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June Offline

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Beiträge: 293

09.05.2011 19:40
#89 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
Mal angenommen, Sarah hätte Jareths Angebot verstanden und erkannt, dass sie bereits die Siegerin war, hätte sie sich dann anders entschieden? Ich glaube nämlich, sie wäre trotzdem in ihre Welt zurückgekehrt und hätte ohne Jareths Magie leben wollen. Aber ich mag mich irren.


Ich schließe mich deiner Meinung an. Wobei ich, wie gesagt, es für unwahrscheinlich halte, dass sich jemand überhaupt anders verhalten würde. Sie vertraut Jareth nicht und hält ihn vielleicht für einen schlechten Verlierer, der sie nur wieder in seine "Spielchen" reinziehen will. Denn ... zu erkennen, dass man wirklich gewonnen hat, erfordert Vertrauen. Dieses bringt sie Jareth aber noch nicht entgegen. Und Sarah scheint mir noch zu sehr Kind um das alles zu verstehen.

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Cristal Moon Offline

Im Zentrum, im Schloss des Koboldkönigs!


Beiträge: 3.283

10.05.2011 11:15
#90 RE: Symbolische Bilder und deren Aussagen im Film Antworten

Zitat
ch glaube nämlich, sie wäre trotzdem in ihre Welt zurückgekehrt und hätte ohne Jareths Magie leben wollen. Aber ich mag mich irren.

Ich glaube, ähnlich wie June, dass Du richtig liegst; auch ich bin der Meinung, sie würde sich dagegen entscheiden, auch wenn sie ganz genau wüsste, dass sie gewonnen hatte.
Nach all unseren Diskussionen sehe ich es mittlerweile auch so.

Zitat
zu erkennen, dass man wirklich gewonnen hat, erfordert Vertrauen


Oh ja. Und zwar Vertrauen seinem Gegner, aber auch sich selbst gegenüber. Das Vertrauen zwischen den beiden ist definitiv nicht da.
Und Sarah selbst ist, wie Du sagst, tatsächlich noch sehr kindlich, trotz all ihrer Entwicklung während dieser Reise.
Während der gesamten Reise handelt sie meist nur instinktiv, wie ein Kind es halt immer tut. Ich glaube, sie ist ziemlich unsicher während des ganzen Abenteuers - kann man auch verstehen, schließlich betritt sie eine völlig neue Welt mit neuen Regeln. Sie kann sich also nicht auf die Regeln ihrer Welt verlassen und demzufolge fühlt sie sich bis zum Ende unsicher. Kann ich mir zumindest vorstellen.

Jareth dagegen geht sehr kalkuliert vor und ist sicher, als Sieger aus der Geschichte hervorzugehen, was dann letztendlich nicht klappt, aber das ist erstmal unwichtig. Wichtig ist nur, dass er und Sarah völlig andere Ansätze haben, völlig andere Vorstellungen von sich selbst und von dem anderen.
Dass da kein Vertrauen entstehen konnte, ist im Grunde klar, Sarah versteht Jareths berechenbare vorgehensweise nicht, da sie selbst eben noch nicht soweit ist und Jareth geht falsch mit Sarah um, weil er sie als zu erwachsen empfindet.
Fügt man hinzu, dass sich die beiden einander während der gesamten Reise nur 3 oder 4 Mal für wenige Minuten begegnet sind - wo sollte das Vertrauen auch herkommen?

Aber ich überlege gerade noch etwas: angenommen, Sarah hätte zum Schluss erkannt, dass sie die Gewinnerin ist. Angenommen, sie hätte dann das felsenfeste Vertrauen in sich selbst und auch in Jareth, sie hätte eingesehen, dass er verloren hat, hätte ihn aber gerade aufgrund dieser Erkenntnis als ebenbürtiges Gegenüber angesehen.
Ich kann mir vorstellen, dass sie dann zumindest in irgendeiner Form auf ihn eingegangen wäre. Zumindest auf seine letzten Worte.

Ich meine, ich kenne im richtigen Leben auch eine Frau, die total unsicher ist. Sie hat kein Vertrauen in sich selbst und auch nicht in andere. Im Grunde ist es unmöglich, eine Diskussion mit ihr zu führen. Sie blockt alles ab, geht gar nicht auf die Gesprächspartner ein. Auf den ersten Blick wirkt sie rechthaberisch und hochnäsig - und das ist sie auch. Aber dahinter steckt im Grunde nur die riesengroße Unsicherheit. Wäre sie wirklich selbstbewusst, hätte sie kein Problem damit, anderen zuzuhören. Und ich meine damit wirklich einfach nur zuhören, ohne unbedingt die Meinung zu teilen.
Das gehört zum Selbstbewusstsein dazu.

Ich glaube, Sarah ist schon während ihrer Reise ein Stück weit erwachsen geworden, sie hat gelernt, dass alles im Leben seine Konsequenzen hat (das thema hatten wir ja schon), aber noch ist diese Entwicklung nicht abgeschlossen. Wie June sagte: sie blieb auch am Schluss ein Kind.
Wäre sie richtig erwachsen geworden während dieser Reise, dann wüsste sie, dass auch das Ablehnen von Jareth Konsequenzen für sie haben wird. Und sie wüsste eben, dass sein letztes Angebot nicht mit dem ersten verlgeichbar war. Und dass sie die Siegerin sei und er der Verlierer, was aber keineswegs bedeutet, dass er "schlechter" als sie ist.

Brian Henson sagt das auch in seinem Kommentar: dass Sarah in der letzten Szene so gehandelt hat zeigt ganz deutlich, dass sie doch ein Kind geblieben ist.

Und dennoch bin ich der Meinung, dass die Reise nicht umsonst war. Sie hat sicherlich einen großen Schritt gemacht, was ihre mentale Entwicklung anbelangte. Aber eben nur einen Schritt, keine abgeschlossene und komplexe Entwicklung. So gesehen hat sie mit dieser Reise nicht endgültig die Schwelle zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenalter überschritten.
Die letzte Szene in ihrem Zimmer verdeutlich t das auch nocht. Einerseits verabschiedet sie sich von ihrem alten Leben, indem sie die Fotos und Erinnerungsstücke in die Schublade legt, aber andererseits tauchen dann Hoggle & Co in ihrem Zimmer, weil sie sagt, sie würde sie nach wie vor brauchen.

OK, im Idealfall könnte es ein Hinweis darauf sein, dass Sarah es geschafft hat, zu einer Art von Erwachsenen zu werden, wie wir es sind: zwar wissen wir, dass alles was wir tun und sagen Konsequenzen hat und können diese bei Bedarf tragen, aber andererseits lassen wir uns das Türchen in die Phantasiewelt offen.
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